Mitten im Fürther Ortsteil Erlenbach lädt der Bergtierpark dazu ein, biologische Vielfalt auf anschauliche Weise kennenzulernen. Mehr als 150 Tiere aus Gebirgsregionen aller Kontinente leben hier – jede Art perfekt an ihre ursprüngliche Umgebung angepasst und mit einer wichtigen Funktion in ihrem jeweiligen Ökosystem. Der vom Deutschen Wildgehege-Verband zertifizierte Park verfolgt dabei einen klaren Bildungsauftrag: Kinder und Jugendliche sollen verstehen, wie bedeutsam der Schutz von Natur und Artenvielfalt für die Zukunft unseres Planeten ist.
Neue Geopunkt-Tafel erweitert das Lernangebot
Entlang des etwa einen Kilometer langen Rundwegs bietet der Tierpark bereits zahlreiche Informationsmöglichkeiten. Nun wurde dieses Angebot um eine neue Geopunkt-Informationstafel erweitert, die der Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald gemeinsam mit der Gemeinde Fürth installiert hat. Sie befindet sich zwischen den Gehegen der Waschbären, Yaks und Bennett-Kängurus und erklärt, wie Biodiversität im Bergtierpark erlebbar wird.
Bei der offiziellen Einweihung betonte Bürgermeister Volker Oehlenschläger, dass der Park weit mehr als ein beliebtes Ausflugsziel für Familien sei: „Hier können Menschen Natur hautnah erleben, lernen und verstehen.“ Ein wesentlicher Bestandteil dieses Ansatzes ist das Haus im Bergtierpark, das seit 2015 für Führungen und Bildungsveranstaltungen genutzt wird. Der Freundeskreis Erlenbacher Tierpark der Gemeinde Fürth/Odw. e. V. unterstützt diese Arbeit seit vielen Jahren mit großem Engagement.
Tiere als Botschafter für die biologische Vielfalt
Viele der entlang des Rundwegs angebrachten Tafeln – teilweise mit Audioguide – vermitteln Wissenswertes über Flora und Fauna. Die neue Geopunkt-Tafel knüpft daran an und erläutert anhand von sechs Tierarten anschaulich, was Biodiversität bedeutet: die Vielfalt von Arten, Lebensräumen und genetischen Eigenschaften. Jede Art übernimmt im natürlichen Gefüge eine wichtige Funktion. Je größer diese Vielfalt, desto robuster sind Ökosysteme gegenüber Veränderungen.
So stehen etwa
- Alpensteinböcke für die Vielfalt der europäischen Bergwelt,
- Lamas für die enge Verbindung zwischen Artenvielfalt und menschlicher Kultur in Südamerika,
- Yaks für genetische Anpassungsfähigkeit an extreme Lebensräume,
- Magots dafür, wie Tiere über Samenverbreitung Lebensräume erhalten,
- Waschbären für die Bedeutung ökologischer Gleichgewichte – und die Herausforderungen invasiver Arten,
- Bennett-Kängurus für die Rolle von Pflanzenfressern bei der Erhaltung artenreicher Landschaften.
Diese Beispiele verdeutlichen auf verständliche Weise das Zusammenspiel von Tierarten und Umwelt – und warum ihr Schutz so essenziell ist.
Partner für nachhaltige Bildung in der Region
Der Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald sieht sich als UNESCO Global Geopark dem weltweiten Netzwerk zur Bewahrung der biologischen Vielfalt verpflichtet. Stellvertretende Geschäftsführerin Larissa Arras betonte bei der Vorstellung der neuen Tafel die Bedeutung regionaler Bildungsangebote, die globale Zusammenhänge greifbar machen.
Die Ausrichtung des Bergtierparks fügt sich hervorragend in das Bildungskonzept des Geo-Naturparks ein, der sich den Zielen der Vereinten Nationen zur Bildung für nachhaltige Entwicklung verpflichtet hat. Ziel ist es, Menschen aller Altersgruppen dazu zu befähigen, verantwortungsvoll und zukunftsorientiert zu handeln.
Der Bergtierpark als Geopunkt des Geo-Naturparks
Als offizieller Geopunkt ist der Erlenbacher Bergtierpark einer von inzwischen mehr als 450 Orten im Gebiet des Geo-Naturparks Bergstraße-Odenwald, die besondere geologische, landschaftliche oder kulturhistorische Merkmale erlebbar machen. Sie lenken den Blick auf charakteristische Besonderheiten der Region und verknüpfen Naturerlebnis mit Wissen über die Entwicklung unserer Landschaft.

